Ich habe für dich die 10 größten Fehler beim Surfen lernen zusammengefasst und wie du sie vermeiden kannst, damit du in deinem ersten Surfurlaub mit etwas Surfwissen glänzen kannst und nicht sofort als totale Anfängerin geoutet bist.
Als Surfanfängerin warten auf dich viele wundervolle neue Erlebnisse. Du wirst über dich hinauswachsen, neue Dinge über dich lernen, fremde Kulturen kennenlernen, deinen Körper an seine Grenzen bringen und bei all dem wirst du mit der Sonne um die Wette strahlen.
Als Surfanfängerin wirst du aber auch etliche Fehler machen, das ist ganz normal, davon lassen sich aber einige vermeiden! Ich verrate dir die 10 größten Fehler beim Surfen lernen, damit du dir Frust und das Augenrollen von erfahrenen Surferinnen ersparst.
1. Fehler beim Surfen lernen: Sich das Surfen alleine beizubringen!
Ich werde nicht müde es immer und immer wieder zu betonen, dass es echt keine gute Idee ist, dass du dir das Surfen alleine beibringst. Für den Start empfehle ich dir in ein Surfcamp zu gehst, damit ersparst du dir viel Frust, Verletzungen und miese Laune. Stattdessen kannst du gemeinsam mit anderen Surfanfängerinnen eine tolle Zeit haben und eure Erfolgserlebnisse so wie Niederlagen teilen.
Ein gutes Surfcamp bietet dir aber nicht nur Motivation und eine tolle Community, sondern auch jede Menge Surftheorie die du beim Surfen lernen benötigst.
In deinem Surfurlaub wirst du lernen wie du das Meer liest, wie du am besten paddelst, wie du dich auf dem Surfboard positionierst und noch vieles mehr.
2. Fehler beim Surfen lernen: Zum falschen Zeitpunkt rauspaddeln!
Wellenreiten hat sehr viel mit beobachten zu tun. Wenn du dir mal die Zeit nimmst und erfahrene Surferinnen beobachtest, wirst du schnell merken, dass die Mädels nicht sofort ins Wasser rennen, sondern das Meer erst einmal beobachten.
Sie warten mindestens 5 Minuten bevor Sie sich mit ihrem Surfboard in die Wellen stürzen.
Sie checken ab ob es sich grundsätzlich lohnt, da jetzt rauszugehen oder ob sie lieber einen anderen Spot ansteuern. Bei einem neuen Surfspot Suchen sie nach einem eventuellen Channel, der sie schneller in das Line Up befördert und sie schauen wo der sicherste Weg wieder nach draußen ist.
Beim beobachten der Wellen wird dir auch auffallen, das Wellen immer in Sets auf die Küste treffen. Sprich das 3-7 Wellen hintereinander reinrollen und dann meist eine Pause herrscht bevor das nächste Set reinläuft.
Genau diese Setpause solltest du abpassen um rauszupaddeln.
In der Setpause wirst du am leichtesten ins Line Up gelangen, da das Meer dir jetzt den geringsten Widerstand entgegenbringt. Du wirst weniger durch Wellen tauchen müssen und daher nicht so schnell erschöpft sein.
Nimm dir also immer genügend Zeit bevor du ins Wasser gehst, lese die Wellen und passe den richtigen Zeitpunkt ab.
3. Fehler beim Surfen lernen: Das Brett nicht kontrollieren!
Ein weiterer großer Fehler vieler Surfanfängerinnen ist, dass sie ihr Surfbrett nicht genug kontrollieren und dadurch sich und andere schwer verletzen.
Wenn eine große Welle im Anmarsch ist, du aber falsch positioniert bist und du diese nicht nehmen willst oder kannst, musst du sie über dich “ergehen” lassen und dabei kann dir dein Surfboard behilflich sein.
Mach eine Eskimorolle oder auch Turtle Roll genannt und lass die Welle über dich hinübergleiten. Lass dein Surfbrett nicht los und tauche ohne durch die Welle. Dein Surfboard wird durch die Kraft des Wassers sonst zu einem unkontrollierten, gefährlichen Geschoss und kann dich und andere verletzen.
Dein Surfboard ist dein bester Freund und du solltest es immer in deiner Nähe behalten.
Dennis von Landratten.org hat einen tollen Artikel zu dem Thema verfasst.
4. Fehler beim Surfen lernen: Die Sonne unterschätzen!
Aus Sorge, eventuell nicht “braun” genug aus dem Surfurlaub zu kommen, cremen sich viele Mädels nicht ausreichend mit Sonnencreme ein oder benutzen einen zu geringen Lichtschutzfaktor.
Wenn du den ganzen Tag draußen am Strand bist und dann auch noch auf dem Wasser bist, dass die Sonne reflektiert und damit verstärkt, braucht deine Haut einen ausreichenden Schutz.
Da reicht die 15+ Sonnencreme einfach nicht aus!
Solltest du in einer Region surfen, in der kein Neoprenanzug notwendig ist, dann kann eine Surfleggings deine Haut zusätzlich vor einem Sonnenbrand schützen.
Ich empfehle dir Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 30+ oder 50+ und zusätzlich Zinkcreme für dein Gesicht.
Hier geht es zum Artikel der dir alle Vorteile über die Surleggings verrät.
5. Fehler beim Surfen lernen: Die Leash hinter sich herziehen!
Du bist sofort als Surfanfängerin “geoutet” wenn du die Leash deines Surfboardes nicht um das Ende deines Brettes wickelst, sondern sie wie einen Hund hinter dir herziehst.
Warum ist es so wichtig, die Leash um die Finnen zu wickeln und nicht durch den Sand zu schleifen?
Die Leash verbindet dich mit deinem Rettungsanker dem Surfboard! Dieses wichtige Verbindungsstück, sollte stets gepflegt und geschätzt werden.
Wenn du die Leash durch den Sand ziehst, verdreckt der Klettverschluss, dadurch hält er nicht mehr so gut und deine Sicherheit wird gefährdet, weil sich die Leash leichter von deinem Bein lösen kann.
Achte immer darauf, dass die Leash fest um die Tail und die Finnen gewickelt ist, wenn du das Surfbrett ins oder aus dem Meer beförderst.
6. Fehler beim Surfen lernen: Mit einem Softboard zu Duckediven!
Wenn du dir schon mal einen Surffilm angesehen hast, hast du mit Sicherheit auch schon mal eine Surferin gesehen die mit ihrem Surfboard durch eine Welle hindurchtaucht.
Dafür drückt sie die Spitze (Nose) ihres Surfbrettes nach unten und taucht durch die Welle. Diese Technik nennt sich Duckdive.
Duckdiven solltest du auf keinen Fall mit deinem Anfängerbrett versuchen!
Denn für diesen Move sind Anfänger-Surfboards absolut nicht gemacht, sie haben viel zu viel Volumen und einen zu großen Auftrieb. Dadurch bekommst du dein Softboards oder größere Surfboards nicht durch die Welle getaucht.
Aber keine Sorge, du musst dich von der Welle nicht zermalmen lassen. Für uns Surfanfängerinnen und große Surfbrettfahrerinnen gibt es natürlich eine Alternative zum Duckdive und das ist die „Eskimorolle“ oder auch “Turtle Roll” genannt.
Eine Turtle Roll sieht leider nicht so elegant aus wie ein Duckdive, aber es hilft dir die Wasserwand zu überwinden.
Hier ist ein Video, damit du es schon mal gesehen hast und es dir besser vorstellen kannst.
7. Fehler beim Surfen lernen: Sich beim Fallen nicht ausreichend zu schützen!
Ein ganz wichtiger Teil beim Surfen lernen ist das „richtige“ Fallen.
Was soll ich denn dabei falsch machen können?
Einiges!
Falle möglichst nicht mit den Füßen zuerst ins Wasser, du kannst dich an Steinen verletzen oder dir deinen Fuß umknicken etc. Du solltest möglichst immer flach auf den Rücken ins Wasser fallen, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.
Desweiteren solltest du bei einem Sturz auch immer deinen Kopf und deinen Nacken schützen, denn wenn dich eine Welle erwischt und sie dich richtig durchwäscht ist es extrem wichtig, diesen sensiblen Bereich vor dem harten Untergrund sowie herumwirbelnder Surfboards zu schützen.
Protect your head and neck!
8. Fehler beim Surfen lernen: Die Vorfahrtsregeln missachten!
Damit du nicht sofort als totaler Newbie geoutet bist und böse Blicke im Wasser kassierst, solltest du einer anderen Surferin nie in die Welle droppen.
Egal ob Anfängerin oder langjährige Surferin, wenn du dich nicht an die Surfetikette oder Vorfahrtsregeln hältst, machst du dich schnell unbeliebt.
Was bedeutet es, jemandem reindroppen?
Einer anderen Surferin die Welle wegzunehmen, wenn sie schon in der Welle ist, dies ist ein absolutes “NO-GO”.
Mehr Infos zur Surfetikette findest du bei Pana von TakeOffAndTravel.
9. Fehler beim Surfen lernen: Direkt hintereinander ins Wasser gehen!
Ein weiterer großer Fehler der manchmal auch mit Verletzungen einhergeht ist, wenn du direkt hinter einer anderen Surferin ins Wasser gehst.
Ihr solltet immer nebeneinander ins Wasser gehen und darauf achten, das zwischen dir und der nächsten Surferin rechts und links, jeweils 2 Meter Sicherheitsabstand ist.
Wenn dies nicht gegeben ist und eine fette Weißwasserwelle anrauscht, diese dich oder die anderen Mädels umwirft und nur eine von euch eventuell ihr Brett nicht mehr halten kann, dann nietet ihr euch gegenseitig um wie beim Bowling.
10. Fehler beim Surfen lernen: Zu wenig Herz, zu viel Kopf!
Surfen ist eine der härtesten Sportarten. Viele glauben, dass Surfen genau wie Skaten oder Snowboarden einfach eine weitere Sportart auf einem Brett ist. Diese Illusion wird schnell zerstört, sobald du einige Stunden im Meer gekämpft hast.
Es wird Momente geben an denen dich das Meer in die Knie zwingt und du wirst eventuell den Tag verfluchen, an dem du beschlossen hast, surfen zu lernen. Selbst nach mehreren Wochen harter Übung wirst du das Gefühl haben, nur etwas besser zu sein als zu Beginn.
Wenn du aber schlussendlich eine Welle bekommst und dieses unbeschreibliche Gefühl in jeder Faser deines Körpers spürst, das du eben nur beim Surfen erlebst, weißt du, dass die ganze Anstrengung es wert ist.
Dieses magische Gefühl wird dich immer wieder aufs neue motivieren, dass du nicht aufgibst und dich mehr anstrengst als je zuvor.
Wenn du surfen lernen willst solltest du lernen dich mehr auf dein Herz zu verlassen als auf deinen Kopf.
Öffne dein Herz und genieße deine Zeit im Meer und lass dich von deinem Ego nicht zu sehr fertig machen, wenn es mal nicht so läuft.
Nicht ohne Grund gibt es dieses Sprichwort: Die beste Surferin ist die, die am meisten Spass hat.
Surfen zu lernen ist echt kein Zuckerschlecken, aber dennoch zuckersüß!
Ich hoffe ich konnte dir einige Tipps mit auf den Weg geben und dir verständlich erklären welche Fehler du beim Surfen lernen vermeiden kannst. Aber mach dir keinen zu großen Kopf, denn Fehler macht jede und die gehören dazu, wenn du etwas neues lernst.
Liebe Sabine
Toll geschrieben deine 10 Tipps. Besonders der letzte Rat! Ich hatte mir für die vergangenen zwei Wochen genau das vorgenommen, Herz und Emotion an, Kopf mehrheitlich aus und siehe da, es hat direkt beim ersten Anlauf geklappt. Obwohl das Brett kein Anfängerbrett mehr war und ich über ein Jahr nicht mehr gesurft bin. Ich war sowas von stolz, wackelig noch aber hocherhobenen Hauptes ;-). Mitte der ersten Woche dann die erste grüne Welle des Jahres zu „bezwingen“ hat mir schier die Tränen in die Augen gejagt und mir einen lauten Freudenschrei entlockt. Das tolle daran, alle haben sich mitgefreut. Selbst die eifrigen Surfguides der Camps an den Stränden von Moliets-Plage (einem meiner Lieblingsorte).
Liebe Grüsse
Ana
Das Surfen macht echt noch mehr Spaß, wenn die Vibes im Wasser stimmen und jeder dem anderen eine Welle gönnt und es zusammen feiert, wenn man eine geritten ist. Wie schön, dass du diesen Zauber erleben durftest!
Fehler Nummer 10 kommt mit nur zu gut bekannt vor! Leider… Aber ich werde immer besser im Kopf ausschalten 🙂
Hey Svenja, der olle Kopf ist manchmal wahnsinnig mächtig und ich muss ihn auch immer wieder überwinden. Aber wenn das klappt, dann ist eigentlich alles ganz leicht! Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Spaß beim Surfen.