Yoga und Surfen, das passt zusammen? Für diese Beweisführung habe ich mir heute eine Expertin für Fitness und Yoga an die Seite geholt und ich freue mich wahnsinnig, dass sie ihr fundiertes Wissen mit uns teilt.
In ihrem Gastbeitrag, verrät Julia von Sweet & Lavender, warum sich Yoga und Surfen gar nicht so unähnlich sind und welche Yogaübungen jede Surferinnen kennen sollte um sich optimal auf das Surfen vorzubereiten.
Wer ist Julia eigentlich?
Sie ist 27 Jahre, lebt in Berlin und ist zertifizierte Fitnesstrainerin sowie Anusara Elements Yogalehrerin.
Julia liebt also Sport, probiert gerne was neues aus, zelebriert gesundes Essen, reist viel, will noch mehr erleben und viel von der Welt sehen.
2014 rief sie ihren Fitness, Ernährung & Lifestyle Blog ins Leben, auf dem sie ihre Leserinnen mit gesunden Rezepten, Fitness und Yoga versorgt.
Yoga für Surfer – Surfvorbereitung
Das Yoga und Surfen wunderbar zusammenpassen, sollte den alten Hasen unter euch nichts Neues sein. Immer öfter wird Surfen in Verbindung mit Yoga angeboten. Auf Bali, in Marokko und in Portugal. Aber auch Sabine hat schon darüber berichtet, warum dich Yoga zur besseren Surferin macht. Die Weite der Ozeane kann uns innerlich ziemlich aufbrausen und uns schwebend den Boden unter den Füßen verlieren lassen. Yoga ist perfekt um nicht nur den Muskelkater nach dem Surfen wieder zu besänftigen, sondern auch um uns wieder zu erden und neu zu fokussieren. Zu balancieren.
Yoga für Surfer – Yogasequenz mit Herz
Yoga sollte dabei keine gedankenlose Abfolge von irgendwelchen Stellungen sein. Ich komme aus dem Anusara Yoga. Eine Yogaklasse wird hier an einem Herzthema, mit einer Hauptasana (oder Peak Pose) verflochten und daran ausgerichtet. Dabei kommen vorbereitende Asanas zum Einsatz, sowie ausgleichende Stellungen nach der „Höhepunkts-Asana“.
Dieses Prinzip lässt sich wunderbar auf’s Surfen übertragen. Niemand würde ohne entsprechende Aufwärmung bzw. Vorbereitung in die Wellen oder, wie in unserem Fall, Peak Pose „springen“. Der Körper braucht die Vorbereitung!
Was brauchen wir für’s Surfen?
Nehmen wir mal an, unsere Peak Pose beim Surfen ist Krieger 2. Das kommt der Surfpose doch am nächsten, oder?
Beim Surfen brauchen wir als allererstes ein mal unsere Arme und Schultern, die uns rauspaddeln und immer weiter paddeln und noch weiter paddeln (Puh, das kann ganz schön anstrengend werden) und uns anschließend von Bauchlage in die Liegestützposition hochdrücken. Dann brauchen wir noch ganz viel „Core“, bedeutet, dass wir ganz viel innere Mitte und Kraft brauchen, um letztendlich die Balance auf dem Brett zu halten und uns gleichzeitig auf dem Brett zu wurzeln. Aber doch braucht die Hüfte etwas Geschmeidigkeit, damit uns das Aufstehen leichter fällt und wir offen auf dem Brett stehen können.
Schulter/Arme, Core und Hüfte sollten also gut vorbereitet werden, um uns in die Wellen zu schmeißen.
Die folgenden Asanas sind die besten Yoga Übungen, um dich optimal auf deine Surfsession vorzubereiten.
Yoga für Surfer – Ein starker Rücken ist sehr wichtig
Die Plank ist super, um die Integration der Schulter zu üben und gleichzeitig deine Bauchmuskeln zu spüren. Wenn du in der Liegestützposition bist, ziehe deine Oberarme gefühlt zueinander und schiebe deine Oberarmknochen etwas mehr in die Gelenkpfanne, so dass deine Schulterblattspitzen in den Rücken fließen und dabei etwas näher zusammen kommen. Halte das und ziehe gleichzeitig deinen Bauchnabel zur Wirbelsäule.
Halte diese Kraft, wenn du dich ins Chaturanga absengst. Führe hierzu deine Oberarme und Ellenbogen eng am Körper nach hinten und lasse deine Schultern bewusst hinten. So stellst du sicher, das deine Schultern optimal integriert sind, gut erwärmt werden und deine Armrückseiten die hauptsächliche Arbeit vollführen.
Für sehr Fortgeschrittene und starke Mädels unter uns: Hebe ein Bein an, wenn du dich zum Boden schweben lässt.
Yoga für Surfer – Die Schultern nicht vergessen
Der Hund (Downward-facing dog) super, um deine Schulter aufzuwärmen. Besonders, wenn du dich ein paar Mal über die Plank in den Hund und wieder zurückrollst. Erinnere dich dabei an die integrierten Schultern, der Plank Position.
Schiebe im Hund dein Gesäß weit nach hinten und oben und ziehe von dort deine Fersen Richtung Boden. Lasse deine Schulterblätter in den Rücken fließen.
Yoga für Surfer – Du brauchst einen festen Stand
Nehmen wir mal an, das du in der Lunge Position (Down Dog Lunge Pose) startest (Vorderes Knie 90°, hinteres Bein gestreckt). Laufe nun mit den Händen auf die Innenseite deines vorderen Beines. Hier angekommen, schiebst du dein Sitzbeinhöcker und deine inneren Oberschenkel weit nach hinten raus (Fast als wolltest du einen Entenpo machen). Gleichzeitig läufst du mit den Fingerspitzen noch etwas weiter nach vorn und ziehst dabei den Rücken ganz lang. Hierbei wird deine Hüfte wunderbar geöffnet und trotzdem brauchst du ganz viel Kraft in den Beinen.
Yoga für Surfer – Stärke deine Körpermitte
Die Side Plank ist eine klasse Übung, um deine Körpermitte zu stärken. Gleichzeitig ist es ein großer Balanceakt. Genau wie auf dem Surfbrett! Am besten kommst du in die Side Plank aus dem Downward-facing dog (anstatt aus der Plank Position), so ist deine Schulter besser integriert und die Hüfte schon vorab schön weit nach oben geschoben. Deinen oberen Arm kannst du gern nach oben ausstrecken. Hast du deine Mitte gefunden, kannst du auch mal versuchen das obere Bein hochzuheben.
Sollte das noch zu schwer für dich sein, dann setzte ruhig das untere Knie am Boden ab. Alle Vorteile der Side Plank kannst du auch so genießen.
Yoga für Surfer – Twists machen dich beweglicher
Twists sind immer eine gute Sache und sollten auch als Vorbereitung in einer guten Yogaklasse nicht fehlen. Ein Twist im Stehen bereitet hierbei super auf unsere stehende Peak Pose vor. Das macht deine Brustwirbelsäule beweglicher und tut auch den verspannten Nacken und Schultern gut.
In der weiten Grätsche, richtest du deine Hände erst mal unter den Schultern aus. Ziehe deine Rücken lang, in dem du deine Kopfkrone und dein Steißbein auseinander ziehst. Platziere nun eine Hand mittig unter dir und strecke die andere nach oben. Dein Blick folgt dieser Hand.
Jetzt bist du optimal auf’s Surfen vorbereitet
Alles in allem machen dich all diese Yogaposen kräftiger in den Körperpartien, die beim Wellenreiten am meisten beansprucht werden und bereiten dich so fokussiert auf das Surfen vor.
Für mehr Fitness und Ernährungstipps schau gern auch auf meinem Blog vorbei.
Deine Julia
Gefallen dir meine liebsten Posen als Vorbereitung zum Surfen?
Kennst du vielleicht noch eine Weitere, die dich optimal für’s Wasser vorbereitet?
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Das ist ein wirklich schöner Artikel. 🙂 Yoga und Surfen sind wirklich eine gute Kombination. Vielen Dank für die Mühe! Vielleicht darf ich eine Anregung geben: Selbstverständlich surfen die meisten im Stehen, aber vielleicht kann man die eine oder andere Übung um eine Alternative ergänzen, die sich für Adaptive Surfer eignet. Quasi eine Ausführung im Sitzen mit einem ähnlichen Effekt. Das wäre großartig! Alles Liebe!