Brauche ich sofort eigenes Surfzubehör?
Surfen ist leider eine recht kostspielige Leidenschaft.
Deine Erstausstattung kann dich ca. 500€ kosten.
Solltest du deine ersten Surf-Erfahrungen in einem Surfcamp sammeln (was ich dir nur empfehlen kann), dann brauchst du zu Beginn deines Surftrips allerdings so gut wie kein Geld in deine Surf-Ausrüstung zu investieren.
Denn in guten Surfcamps/Surfschulen erhältst du das Surfzubehör kostenlos dazu, wenn du einen Kurs gebucht hast.
Willst du dir aber trotzdem schon dein eigenes Surfzubehör anschaffen, habe ich für dich die ultimative Surfausrüstungs-Liste zusammengestellt.
Leash
Warum du niemals ohne Leash ins Meer solltest!
Die Leash ist eine Art Fangleine, die dich am Fußknöchel mit deinem Surfboard verbindet.
Sie ist dein Rettungsanker und dein doppelter Boden, wenn es mal brenzlig wird. Dieses dünne Seil aus Polyurethan kann dir deinen Hintern retten!
Wenn dich z.B. eine Welle von deinem Brett geworfen hat und du nicht mehr weißt wo oben und unten ist – Greif einfach nach deiner Leash und zieh dich Richtung Board.
Die richtige Leash: Länge und Dicke
Deine Leash sollte so lang oder etwas länger als dein Surfboard sein, damit dein Brett nach einem Sturz weit genug von dir entfernt ist um dich nicht zu verletzen. Aber sie sollte auch nicht zu lang sein, weil du dadurch zu viele wichtige Sekunden mit dem Heranziehen verlierst die du nicht hast, wenn ein fieses Set im Anmarsch ist.
Die Dicke deiner Leash sagt viel über ihre Stabilität aus.
Am haltbarsten sind die Leashes für große Wellen, denn sie sind länger und dicker.
Vermeide dünnere und kürzere Leashes, dabei handelt es sich meist um Wettkampfzubehör und das ist was für Profis.
Am Ende deiner Leash ist ein Railschoner angebracht und an diesem hängt noch einmal ein separates Band. Dieses Band ziehst du durch das Leashplug an deinem Surfboard und ziehst eine feste Schlaufe. Achte darauf, dass das Band nicht zu lang ist, damit der Railschoner noch auf deiner Boardkante aufliegt. Solltest du das missachten, besteht die Gefahr, dass das Band unter Druck in dein Brett einschneidet.
Leash Check bevor du ins Meer gehst
Deine Leash ist häufig starken Beanspruchungen ausgesetzt, von denen du nichts mitbekommst, weil du zu dem Zeitpunkt unter Wasser bist.
Das miese Gefühl, wenn auf einmal die Spannung an deinem Fußgelenk verschwunden ist, weil deine Leash gerissen ist, kannst du dir echt sparen – nicht empfehlenswert.
In diesem Moment musst du dich auf deine Schwimmfertigkeiten verlassen und so eine Situation kann auch mal gefährlich werden. Zu schnell verliert man unter Wasser die Orientierung und gerät vielleicht in Panik.
Daher solltest du vor jeder Surfsession deine Leash prüfen!
1. schließt der Klettverschluss richtig
2. ist das Drehgelenk frei beweglich
3. sind Schnitte sicht- oder fühlbar
Sollte einer der Mängel vorhanden sein, Wechsel auf alle Fälle deine Leash vorher und gehe nicht mit defektem Material ins Meer!
Gebraucht oder neu?
Ich bin ein großer Fan von Second Hand-Ware, aber bei deiner Leash solltest du lieber nicht sparen, denn deine Gesundheit hängt an dieser Leine.
Bei den diversen Herstellern gibt es so gut wie keine Qualitätsunterschiede.
Pflege der Leash
1. wickle deine Leash immer gut auf, damit sie nicht am Boden schleift
2. ziehe dein Brett nicht an der Leash durch den Sand
3. halte den Klettverschluss möglichst sandfrei
4. drehe ab und an das Drehgelenk
Wax/Wachs
Wo trage ich das Wachs auf?
Das Surf-Wachs sorgt dafür, dass du einen stabilen Halt auf dem Surfbrett hast.
Dort wo du auf deinem Surfboard stehst, trägst du das Wachs in kreisenden Bewegungen auf und durch die entstandenen Unebenheiten hast du einen ordentlichen Grip für dein Standbein.
Du kannst aber auch etwas Wachs auf die Rails verteilen, damit du dich beim Take-off sicherer hochpushen kannst.
Welche Wachs-Marke soll es sein?
Beim Thema Wachs können sich Gräben auftun, für manche Surfer ist ihre Wax-Marke schon fast eine Religion.
Hier scheiden sich die Geister!
Einige schwören auf Sex Wax, andere wiederum benutzen nur Ocean & Earth Wax etc.
Es hat meistens mehr mit emotionalen Erlebnissen zu tun, als mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Welches Wachs für welche Wassertemperatur?
Informiere dich vor deinem Surftrip über die aktuellen Wassertemperaturen vor Ort, damit du dein Board mit dem richtigen Wachs ausstattest.
Es gibt für alle Temperaturverhältnisse das passende Wachs. Hier macht jeder Hersteller seine eigenen Angaben, für welchen Temperaturrahmen welches Wachs am besten geeignet ist.
Im Großen und Ganzen gibt es 4 Abstufungen neben dem Base Coat Wachs.
Base Coat
Der Base Coat ist die Grundlage für andere Wachse, dadurch erreichst du eine längere Haltbarkeit vom Wachs und kannst das Top Wachs sparsamer verwenden.
Es ist durchaus sinnvoll einen Base Coat zu verwenden, aber kein muss.
Den Base Coat aber bitte nur auf komplett gereinigte Boards oder neue Boards auftragen, sonst ist der Effekt gleich Null.
(Für meine Veranschaulichung habe ich die Wassertemperaturangaben von Sex Wax verwendet. Beachte bitte, das andere Hersteller evtl. andere Temperaturangaben für ihre jeweiligen Wachse machen.)
Cold ( < 15 °C)
Wachs mit der Einstufung Cold ist für 15 Grad kaltes oder kälteres Wasser gedacht.
Cool (14 – 19 °C)
Wachs mit der Einstufung Cool ist für 14 – 19 Grad kaltes Wasser geeignet.
Warm (19 – 28 °C)
Wachs mit der Einstufung Warm ist für 19 – 28 Grad warmes Wasser empfohlen.
Tropic ( > 24 °C)
Und wenn du das Glück hast in noch wärmeren Regionen zu Surfen, dann kann das Tropic Wachs auf dein Surfboard.
Vorsicht vor Sand und Sonne
Du solltest darauf achten, dass dein eingewachstes Board nicht mit dem Sand in Berührung kommt, denn dadurch mutiert dein Surfbrett zu Schleifpapier und du reibst dir möglicherweise dein Neopren oder empfindliche Körperstellen auf.
Direkte Sonneneinstrahlung sollte auch vermieden werden.
Das Wachs wird warm und zerläuft, dadurch entsteht im Wasser Aquaplaning zwischen deinen Füßen und dem Surfbrett und du verlierst die Haftung.
Muss ich mein Board vor jeder Surfsession wachsen?
Wenn du feststellst, dass die Haftung nachlässt reichen oft schon ein paar kleine kreisende Portionen Wachs aus.
Aber du musst dein Surfboard nicht jedes mal mit Wachs einkleistern.
Auch wenn der unglaublich leckere Duft der Surfwachse zu regelmäßiger Anwendung animiert: Es ist nicht nötig.
Wie entferne ich das Wachs wieder vom Surfboard?
Es kommt der Tag an dem das Wachs auf deinem Surfboard zu stark verschmutzt ist, du in eine andere Klimazone fliegst oder es dir unästhetisch erscheint und es runter soll.
Damit du das Wachs leicht und ohne Beschädigung vom Surfboard bekommst, solltest du das Wachs erwärmen, entweder durch die Sonne oder mit einem Föhn.
Nach dem Erwärmen kannst du mit Hilfe eines Wachskammes das weiche Wachs vorsichtig abziehen.
Pad / Deck Grip
Ist dir das mit dem Wachsen alles zu viel Gemache und du gehörst nicht zu den Surfern, die dieses Surf-Ritual genießen, dann bist du mit einem Pad gut beraten.
Das Pad ist eine strukturierte Schaumstoffmatte, die dein Abrutschen vom Surfboard verhindert.
Es wird am Ende deines Surfboards angebracht und sorgt dafür, das dein Hinterfuß einen sicheren Stand hat.
Es gibt aber noch verschiedene weitere Pads z.B. für die Tail.
Teste es am besten selber aus, welche und wie viele Pads du verwenden willst.
Lege die Pads auf dein Board, steige drauf und schau, wie es sich für dich am besten anfühlt.
Vor und Nachteile eines Pads
Im Bezug auf die Haftung ist das Pad unschlagbar.
Egal bei welcher Wassertemperatur: Du hast einen festen Halt.
Und bist du ein Surf-Anfängern, kann dir das Pad auch als Orientierung dienen, um festzustellen ob du richtig stehst.
Für Design-Liebhaber sind die Pads aber nichts, sie zerstören unweigerlich die individuelle Optik des Boards!
Außer dem ästhetischen, hat das Pad noch einen weiteren Nachteil: Der Kleber lässt irgendwann nach und das Pad wird sich an den Kanten ablösen.
Hast du dir sofort eine Surfausrüstung zugelegt?
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