Surf Filme habe immer eine ganz besondere Magie auf mich, besonders wenn ich Landlocked in Hamburg bin und der nächste Surfurlaub in weiter Ferne ist. Ein Surf Film hat mich 2017 aber ganz besonders beeindruckt und das ist Beyond!
Hier stimmt einfach alles: die Bildsprache, die einzelnen Menschen und Schicksale die porträtiert werden, so wie der atemberaubende Soundtrack.
© Lupi Spuma
Ich saß gebannte 110 Minuten vor der Kinoleinwand und konnte mich nicht sattsehen an Afrika. Es ist auf jeden Fall einer dieser Surf Dokumentationen die noch ein paar Tage nachwirken und einen nicht so schnell wieder los lassen, so erging es mir auf jeden Fall. Noch Wochen später erzählte ich mit leuchteten Augen meinen Freunden von diesem bewegenden Streifen, der voller Hoffnung und wundervoller Geschichten steckt.
In vielen Surfdokus ist es leider immer noch nicht selbstverständlich, auch surfende Frauen zu zeigen. In Beyond ist das nicht der Fall – Du wirst eindrucksvolle Ladysliders im Wasser bestaunen können. Danke an dieser Stelle an Nomad Earth, den Machern dieser Surffilm Perle, dass ihr uns an diesen talentierten weiblichen Surfern teilhaben lasst.
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© Lupi Spuma
Die beiden marokkanischen Surferinnen die in dem Film auftauchen sind Mirihane Alkilani und Meryem El Gardoum beide haben starke Geschichten und stehen für den Übergang vom traditionell geprägten muslimischen Königsstaat zur modernen Monarchie.
Ich freue mich sehr, dass Mirihane sich die Zeit genommen hat um mir ein paar Fragen zu beantworten. Legen wir also los mit dem Interview einer Surferin aus Westafrika.
Interview mit Mirihane Alkilani auf Deutsch
Liebe Mirihane, kannst du dich bitte kurz vorstellen bevor wir mit dem Interview beginnen? Erzähl uns wo und wie du gerade lebst und was außer dem Surfen dein Herz tanzen lässt. So bekommen meine Leserinnen ein Gefühl bzw. eine Verbindung zu der Frau die hier ihre Geschichte erzählt.
Ok,lass mich mich kurz vorstellen.
Also ich bin Mirihane, Halb-Marokkanerin, Halb-Palästinenserin. Aufgewachsen bin ich in Marokko, also bin ich eigentlich Marokkanerin, aber in mir brennt außerdem das palestinensiche Feuer.
Mittlerweile bin ich mit einem fantastischen Mann verheiratet, den ich absolut als meine Zwillings-Flamme sehe. Er respektiert und unterstützt mich, zu wachsen – was meiner Meinung nach der wichtigste Punkt in einer Beziehung ist.
Vor eineinhalb Jahren bin ich nach London gezogen und war seitdem erst einmal wieder im Wasser – das war bei sommerlichen Wellen in Marokko, welche nicht gerade zu meinen Lieblingswellen gehören, wenn ich ehrlich bin, aber einfach wieder Kontakt mit dem Ozean zu haben war für mich von immenser Bedeutung.
Momentan bin ich sehr auf mein Business konzentriert, bei dem es sich um handgefertigten Schmuck und Kleidung dreht. Bereits seit 2013 stelle ich Makramee-Schmuck von Hand her – es war Leidenschaft von Anfang an. Heute ist es meine Haupteinnahme-Quelle, weshalb es mir wichtig ist, dieses Business voranzutreiben und die Energie, die dabei in mir entsteht mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen.
Vielleicht eine kleine Erklärung, damit ihr das auch alle versteht : Ich arbeite mit Halbedelsteinen, also Energie-geladenen Steinen die für die Heilung eingesetzt werden. Ich glaube ganz stark an die Kraft der Steine plus der Intention die ich mir setze, wenn ich den Schmuck fertige.
Bist du dir deiner Vorbildfunktion für andere Frauen bewusst?
Ich bin mir meiner Rolle sehr bewusst, gerade weil ich mich von den meisten Frauen in Marokko unterscheide. Ich bin eine Surferin, eine Skaterin, eine Feuer-Tänzerin und noch dazu tätowiert und gepierct, was in Marokko alles andere als gewöhnlich ist.
Wie hat deine Liebesgeschichte zum Meer/Surfen begonnen?
© Lupi Spuma & Felix Gänsicke
Ich hab angefangen als ich ungefähr 12 Jahre alt war. Im Sommer hat mich meine Mutter zusammen mit meinem Bruder und meiner Schwester immer mit zum Palm Beach mitgenommen, ein Lokalspot in Agadir. Ich habe es immer geliebt im Wasser zu sein. Es macht mich einfach glücklich.
Der Flow des Ozeans hilft mir immer wieder meine Balance zu finden. Zumindest sah ich dort Surfer und wurde sofort neugierig. Ich erinnere mich noch, wie ich versucht habe zum Peak zu schwimmen, um zu sehen auf was sie warten und wie sie sich fühlen würden. Damals konnte ich es mir ein Surfbrett noch gar nicht leisten, also hab ich mit dem Skaten angefangen. Schließlich geht es ja ums Cruisen.
Was ist deine Vision, dein größter Wunsch?
Mein größter Wunsch ist es, jeden Tag großartige Dinge zu erschaffen, zusammen mit meinem Mann und unseren zukünftigen Kindern, direkt vor einem guten Surfspot zu wohnen, an dem die Wellen die ganze Zeit am Pumpen sind. Ein sonniger und warmer Strand quasi. Das tollste wäre eine Community, in der jeder dem anderen hilft. Das wäre mir sehr wichtig.
Hast du Vorbilder? Wer ist das?
Jede passionierte Person die einen Traum hat, zähle ich zu meinen Vorbildern. Menschen, die an ihre Träume glauben und hart dafür arbeiten, sie wahr werden zu lassen, inspirieren mich sehr. Sagen wir Träume sind meine Vorbilder.
Wenn du eine Sache in Afrika verändern könntest, was wäre das?
Die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Frauen.
Was macht Afrika für dich so magisch, so besonders?
Ganz klar die Sonne! Die Menschen! Die Menschen haben so viel Herzenswärme. Gastfreundlich und voller Lebensfreude. Leider ändert sich das in den Städten gerade, wo die Menschen kälter und distanzierter werden. Deswegen empfehle ich auf jeden Fall immer, die Dörfer zu besuchen und nicht die Städte.
Hast du ein Lieblingsbuch?
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle
Hast du eine Lebensphilosophie einen Leitsatz?
Tut Gutes in der Welt und nehm aufeinander acht. Bringe jemanden zum Lächeln, mache jemanden glücklich. Alles kommt zu Dir zurück — so oder so.
Welchen Rat würdest du weiblichen Surfern gerne mitgeben?
Mein Rat an die Surferinnen, gerade aus Africa: Seid stark und tut was ihr liebt, ihr könnt alles schaffen, auch wenn ihr die einzige weibliche Surferin im Wasser seid, unterschätzt Euch niemals. Selbst wenn Euch Eure Familie bei Eurer Surf-Leidenschaft nicht unterstützen sollte – haltet das Feuer in Euch stets am
brennen.
Weitere Infos zu Mirihane:
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Interview mit Mirihane Alkilani auf Englisch
Can you introduce yourself before we start the interview?
Tell us where and how you are living right now. What else makes your heart dance besides surfing? So that my readers get a feel for what a woman tells her story.
I’m Mirihane, half Moroccan, half Palestinian. I grew up in Morocco so I am basically moroccan, but with this palestinian flame burning inside.
I’m now married to an amazing man, that I consider my twin flame. He respects me and helps me grow, which is the most important thing in a relationship. I moved to London since one year and a half, and I surfed only one time since, a summer wave in Morocco, which is not the kind of waves I like to be honest, but just the contact with the water was so meaningful for me.
I’m focused now on my business, which is jewelry and clothes making. I started making macrame jewelry since 2013, and it was a passion at the beginning. It is now my only income, and it’s important to me to make this business grow and share the energy that I feel inside with as much people as I can.
Just an explanation that may help: I work with semi-precious stones, energetic stones that are used for healing. So I believe in the energy of the stones plus the intention that I set while making the jewel.
Are you aware of your position as a role model to other women?
I am very aware of this position, especially that I’m different than most women in Morocco. I am a surfer, a skater, a fire dancer, tattooed and pierced, which is not very common in Morocco.
How did your love story with the ocean and surfing begin?
It started when I was around 12. At the summer time my mom used to take me with my brother and sister to Palm Beach, a local spot in Agadir. I always loved to be in the water. It just makes me happy. The flow of the ocean helps me to find my balance. I saw surfers, and I got curious. I remember I used to swim to the peak to see what they were waiting for and how they would feel. I could not afford buying a surf board at that time, so I started skateboard. It’s all about riding.
How does your vision/your biggest wish look like?
My biggest wish looks like being able to create things everyday, with my husband and our future kids, living in front of a good surf spot where waves are pumping most of the time. Sunny and warm beach! The best would be living in a community where everyone helps the other. This is very important.
Do you have any idol? Who are they?
My idols are every passionate person, that has a dream. I get inspired by everyone that has a dream and works hard to make it real. Dreams are my idols.
If you had the power to change one thing in Africa – what would that be?
The way the society looks at women.
Which are the things that make Africa special and magical for you?
The sun, obviously. Gaia: the nature. The people. People are warm in their heart. Welcoming and loving. Unfortunately, it’s changing now in the cities and people are more cold and distant. That’s why I recommend to always visit the villages and not the cities.
What’s your favourite book?
Do you have any life philosophy that you live by?
Do good in this world, take care of each other. Make someone smile, make someone happy. It will come back to you, one way or the other.
Do you want to give some advice to female surfers?
My advice to female surfers, especially the ones in Africa: Be strong and do what you love, you can do it even if you are the only female in the water, never under estimate yourself. Even if your family don’t support you to surf or any extreme sport, keep the flame burning and don’t let it go.
More Information about Mirihane:
Etsy Shop with her homemade jewelry
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