Es geht weiter mit meiner Artikel-Serie über inspirierende Frauen die Surfen und eine große Liebe zum Meer hegen. Ich will diesen großartigen Mädels auf diesem Surfblog eine Plattform bieten um von ihrer ganz persönlichen Geschichte zu erzählen.
Heute kommt Emmi zu Wort. Diese wundervolle junge Frau die nur so voller Energie und Lebensfreude sprüht habe ich vor ein paar Wochen in Marokko kennenlernen dürfen!
Kannst du dich kurz vorstellen?
Hi, ich bin Emmi. 19 Jahre alt, kurz nach dem ich im letzten Jahr mein Abi in Berlin gemacht habe, bin ich nach Marokko.
Meine Mama kommt aus Syrien, mein Papa aus Belgien und dadurch ist bei uns zu Hause immer eine Menge los.
Ich stehe auf alle Sportarten in denen ich ein Brett unter den Füßen habe – Surfen, Skateboarden und Snowboarden. Außerdem liebe ich es zu malen, zeichnen, Musik zu machen, aus dem Nichts neue Sprachen zu lernen und das am besten quer durch die Welt. Zur Zeit lerne ich koreanisch.
Wie bist du zum Surfen gekommen?
Für ein Mädchen aus Deutschland, habe ich schon recht früh mit dem Surfen angefangen.
Schon mit fünf Jahren war ich zusammen mit meinem Papa das erste Mal Longboarden (Skaten). Da das auf dem Land schon so früh und gut geklappt hat, haben meine Eltern mich und meinen Zwillingsbruder in einem Portugal Urlaub einfach aufs Brett gestellt und geguckt was passiert. Da waren wir gerade elf Jahre alt.
Im Wasser war das dann doch nicht ganz so leicht.
Vier Jahre lang sind wir alle zusammen einmal im Jahr surfen gegangen. Ziemlich coole Familie 😀
Von der Surferin zur Surfcamp Mitarbeiterin – wie kam es dazu und was hast du vorher gemacht?
Jetzt kommt die klischeereichste Geschichte:
Als ich mit 15 Jahren das erste Mal in Marokko im Dfrost Surfhouse war, wurde aus einer Urlaubsromanze mit einem marokkanischen Surflehrer tatsächlich eine Fernbeziehung.
Eine Fernbeziehung die dann für knapp 3 ½ Jahre ganz gut lief. Bis Mitte letzten Jahres 2015, denn das Thema Religion wurde dann doch zu groß.
Während dieser 3 ½ Jahre war ich so gut wie alle 2 Monate zu Gast im Dfrost Surfhouse, weil meine Eltern mich (obwohl sie super cool sind), nicht einfach so alleine nach Marokko lassen wollten.
Nachdem ich also rund 20 Mal in dem Surfcamp war und mittlerweile das Abitur abgeschlossen hatte, kamen die Bosse auf mich zu und fragten mich, ob ich nicht endlich bei ihnen zu arbeiten möchte. Sie sagten, ich gehöre mittlerweile eh schon zum Inventar.
Ich sagte sofort zu!
Davor habe ich ab und an bei in einem Cateringservice in Berlin gearbeitet und ein paar Monate nach meinem Abitur war ich noch bei Häaegen-Dazs. Einfach um noch etwas mehr Geld in der Tasche zu haben, bevor es nach Marokko ging.
Wie ist das Leben und Arbeiten in einem Surfcamp?
Ich bin seit knapp vier Monaten in Taghazout (Marokko) und ich finde es super! Es ist so cool zu sehen, mit vielen Leuten man die Leidenschaft zum Surfen teilt. Völlig egal wie alt man ist, die gemeinsame Begeisterung verbindet.
Jeden Morgen wenn ich aufstehe habe ich ein gutes Gefühl, weil ich weiß, dass die Wellen genau vor meiner Haustür liegen.
Das macht die relativ ähnliche Arbeit die ich jeden Tag im Surfhouse verrichte, sofort um einiges besser. Die Arbeit an sich ist manchmal echt schwerer als gedacht, aber ich arbeite gerne und wenn ich mal was falsch mache, dann ist das nur eine weitere Erfahrung.
Trotzdem darf man nicht vergessen, dass das auch Arbeit ist. Trotz des entspannten Umfelds und der netten Leute hat man dennoch einen wichtigen Job zu leisten.
Plus: Ich bin echt froh, dass ich nicht direkt im Surfhouse wohne, ein bisschen Privatsphäre ist in diesem kleinen Dorf echt schön.
Was macht Surfen für dich so besonders?
Für mich ist Surfen sowohl geistig als auch körperlich das Beste was man machen kann.
Wenn ich im schönen Marokko doch mal einen schlechten Tag habe, hüpf ich einfach ins Wasser. Das ist meine Auszeit, in der ich mich nur auf mich und die Wellen konzentrieren kann.
Mit meinen Kumpels habe ich jedes Mal einen so großen Spass, weil wir das ganze „Surfer-sein“ nicht allzu ernst nehmen und es mehr als Spiel nehmen.
Diese Verspieltheit kombiniert mit dem Ehrgeiz besser zu werden, zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden.
Wie hältst du dich speziell fit fürs Surfen?
Ich muss gestehen wirklich großartig anderen Sport mache ich nicht und rauchen tu ich leider auch. Immerhin ernähre ich mich gesünder seitdem ich in Marokko lebe.
Jeden Tag 2 Stunden im Wasser halten mich aber auf jeden Fall fit genug.
Was ist dein schönstes Surferlebnis?
Jedes Mal ist es ein schönes Erlebnis. Ich denke aber das Teilen der Freude am Surfen mit meiner Familie und meinen Freunden ist das Beste.
Was ist dein schlimmstes Surferlebnis?
An meinem Lieblingsspot bin ich einmal einem anderen Surfer voll aufs Brett geflogen und hab mir die Rippe leicht angeprellt. Hat im Wasser etwas wehgetan, bin aber trotzdem drin geblieben. Danach konnte ich kaum noch laufen, surfen ging aber trotzdem.
Welche Tipps würdest du einer Frau geben, die Surfen lernen will?
- Mach’s einfach!
- Ob Mann oder Frau ist beim Surfen egal.
- Denke nicht zu viel über Verletzungen nach, meist ist es nur halb so wild.
- Wenn ein Typ dir sagt, dass du da stehst wie ein Mädchen, dann zeig ihm was ein Mädchen alles so kann!
- Gefühl ist beim Surfen sehr wichtig, also hör auf deinen Körper. Der wird dir zeigen wie es richtig geht.
- Denk daran, es ist nur Wasser.
- Gib nicht auf, aller Anfang ist schwer.
- Große Muskeln, heißt noch lange nicht viel Kraft.
- Lass dir Zeit und sei geduldig.
- Hab Spaß !
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Sabine Schmitt – Surferin, berufstätig und alleinerziehende Mutter!
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