Meditieren ist ein Weg zur inneren Ruhe und Entspannung, aber was hat Meditation mit Surfen zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel, aber ich möchte behaupten, dass ich dir nicht zu viel verspreche, wenn ich sage, das Meditation dein Surf-Training auf ganzer Ebene bereichern kann.

Meine erste Meditationserfahrung

Meine erste Meditationserfahrung war Hardcore und absolut kein lockerer und einfacher Einstieg. Es war eine riesen Herausforderung!

Vor einigen Jahren nahm mich eine Freundin mit in das tibetische Zentrum in Hamburg. Hier wurde einmal die Woche unter der Leitung eines buddhistischen Mönchs gemeinsam meditiert. In ihren Erzählungen hörte sich das alles so entspannt und idyllisch an. Voller Vorfreude ging ich also mit ihr zu meiner ersten Meditation.

Meine Realität sah dann wie folgt aus:

Ich saß eine ganze Stunde in einer absolut unbequemen Haltung in einer nicht endende Stille!

Ahhhhhhhhh!!!

Eine ganze Stunde ohne äußere Ablenkung nur mit mir alleine und all meinen kleinen Affen im Kopf.

Es war kaum auszuhalten!

Diese 60 Minuten in absoluter Stille und nur mit mir selbst, war damals eine unfassbare große Herausforderung für mich. Als zusätzliche Challenge kam auch noch die Sitzposition dazu, alle saßen völlig tiefenentspannt und kerzengerade auf einem Meditationskissen.

Ich hingegen bin alle 15 Minuten auf meinem Kissen hin und her gerutscht, um meine Position zu ändern. Anders wären mir gefühlt meine unteren Extremitäten abgestorben, weil sie kein Blut mehr bekamen oder hätte mir irgendwelche Nervenbahnen abgeklemmt.

Ich gab wirklich ein jämmerliches und lustiges Bild ab. Von tiefen Frieden und innerer Ruhe und Ausgeglichenheit war ich jedenfalls meilenweit entfernt. Gedanklich habe ich diesen Raum der Stille mehr als 50x verlassen!

Du siehst also, mein Einstieg in die Meditation war alles andere als leicht!

Kaum zu glauben, dass ich nach dieser ersten Meditation dennoch dabei geblieben bin – zum Glück!

 

Meditieren lernen darf leicht sein

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Die meisten Menschen hätten nach dieser ersten Meditationserfahrung vermutlich das Handtuch geschmissen, was ich auch absolut nachvollziehen kann.

Meine erste Meditation begann als Horror Story und ist mittlerweile zu einer kostbaren Love Story transformiert. Für mich ist Meditieren wie ein Rendezvous mit dir selbst.

Meditieren ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken und seit dem ich es auch in mein Surf-Training eingebaut habe, fällt es mir noch leichter, mich auf die Herausforderungen im Meer zu fokussieren und mit ihnen umzugehen.

Ich möchte, dass dein Einstieg in die Meditation leichter ist und du den Zauber der Meditation schneller wahrnehmen kannst – die wundervolle Veränderung und Bereicherung, die das Meditieren in dein Leben und deine Surfsession bringen kann.

 

Was machst du beim Meditieren?

Nichts! Was sich so banal und einfach anhört ist für die meisten von uns eine der größten Herausforderungen ever.

Keine Ablenkung, keine Reize von Außen. Ein paar Minuten nur mit dir alleine.

Meditation ist eine Technik, mit der du unter anderem zur inneren Ruhe finden kannst, aber so leicht wie es sich anhört, ist es dann meist doch nicht.

Nichts tun bzw. nichts denken fällt uns Menschen nämlich gar nicht so leicht.

Es hält sich wacker der Irrglaube, dass wir in der Meditation auch nichts denken dürfen und sind dann entmutigt, weil uns das nicht gelingt. Es geht aber gar nicht darum nicht zu denken, sondern dass du dich im WAHRNEHMEN und im wertungsfreien Beobachten übst.

Du beobachtest die Gedanken die kommen und lässt sie wieder weiterziehen, ohne an ihnen festzuhalten, sie zu analysieren oder zu bewerten. Und dafür braucht es Fokus und Konzentration.

Wenn du gelernt hast, deine Gedanken einfach zu beobachten, ist das enorm entspannend und schenkt dir eine neue Art von Freiheit, weil du nicht mehr auf alles reagieren musst, was in deinem Kopf aufpoppt.

Somit vergrößerst du zunehmend das Fenster zwischen Reiz und Reaktion – und das kann dir in deinem gesamten Leben dienlich sein.

Beim Meditieren geht es also (unter anderem) darum, deinen Geist zu trainieren und zu beruhigen. Du nimmst Abstand von deinen Gedanken und versuchst einen Zustand von Entspannung zu erreichen, dadurch gewinnst du inneren Frieden und emotionales Gleichgewicht.

Die Wirkung ist aber noch viel umfangreicher – aber dazu später noch ein bisschen mehr.

 

Surfen und Mediation – Eine kraftvolle Symbiose

Die westliche Gesellschaft wendet sich langsam der Meditation zu und längst ist sie nicht mehr etwas, dass nur im Buddhistischen Kloster oder von Esoterikern praktiziert wird. Meditation hat fast schon einen Boom erlebt und ist auch schon früh in der Welt der Sportler und Surfer angekommen – wenn auch noch nicht überall.

Bei vielen bekannte Surfern wie Lex Weinstein oder Dave Rastovich ist Meditation ein wesentlicher Bestandteil in ihrer Routine und das aus gutem Grund!

Aus meiner Sicht gibt es nicht nur eine große Überschneidungsmenge zwischen dem Surfen und Meditieren, sondern sie profitieren auch stark voneinander und ergänzen sich wunderbar. Insbesondere wenn Wellenreiten für dich nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenshaltung is. Dann ist Meditation ein wundervoller Weg, um dich noch tiefer mit dir und der Natur zu verbinden.

Surfen ist für mich immer wieder eine spirituelle und meditative Erfahrung.

Ein Achtsames Leben und bewusste Surfsession kannst du auf ganz unterschiedliche Art und Weise praktizieren. Es geht bei all dem auch nicht darum, eine Methode zu übernehmen oder zwischen richtig und falsch zu werten. Es geht darum, bei dir selbst zu sein, den Moment zu spüren und in Achtsamkeit zu sein.

Regelmäßiges Meditieren ist nur eins von vielen Tools die dich bedachter, rücksichtsvoller und achtsamer werden lässt.

Weitere Achtsamkeitstipps für Surfer findest du hier.

 

Warum Meditation dein Surf-Training bereichern wird

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Warum trainieren wir nur unseren Körper und fast nie unseren Verstand?

Wir wissen heute, dass unser Gehirn unsere Muskeln beeinflusst – warum nutzen wir das dann nicht für uns? Was machen wir mit dieser brillanten Maschinerie in unserem Kopf, die unsere Gedanken und Entscheidungen produziert und die so kraftvoll ist?

Fangen wir an, sie für uns arbeiten zu lassen – und zwar auch im Surftraining.

 

Erreiche durch Meditation neue Höchstleistungen

Nehmen wir mal die Shaolin-Mönche als Beispiel. Ihre extremen sportlichen Leistungen hängen unter anderem mit ihrem zusätzlichen mentalen Training und ihrer geistigen Verfassung zusammen. Ohne dieses Training könnten sie nicht solche außergewöhnlichen Leistungen erreichen. Meditation ist hierbei ein wichtiges Tool, um den Verstand entsprechend zu trainieren. Daraus wird allein schon deutlich, welchen großen Nutzen eine regelmäßige Meditation für die Erreichung von Zielen und körperlichen Leistungen darstellt.

 

Meditation erhöht deine Konzentration

Auch die Forschung ist an diesen phänomenalen Zusammenhängen und Auswirkungen interessiert und es gibt inzwischen eine Vielzahl an Untersuchungen zur Meditation. Eine davon hat folgendes ergeben: Schon vier Tage mit je 20-minütigen meditativen Training reichen aus, um kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Konzentration deutlich zu verbessern. Beides brauchst du auch beim Surfen.

 

Meditation unterstützt dich beim fokussieren

Interessant ist auch, dass regelmäßige Meditation dir dabei hilft, in Stresssituationen sicher auf das Gelernte zurückzugreifen. Auch das kann dir auf dem Wasser zugute kommen, wenn du in eine Situation gerätst, die deine Angst triggert. Genau in solchen Momenten ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren und gute Entscheidungen treffen zu können.

Regelmäßiges meditieren kann dir dabei helfen, dich emotional ausgeglichener zu fühlen, sowie Stress, Anspannungen und Angst abzubauen. Es bringt mehr Gelassenheit in dein Leben und wirkt positiv auf deine Gesundheit, deine Erleben und deine Entscheidungen. Und es hilft dir, deine Leistungen auf dem Surfboard zu verbessern.

Kurz gesagt: Meditation ist niemals Zeitverschwendung und ist auch nicht nur dafür gut, dass du dich für einen Moment entspannst, denn die Auswirkungen auf dein Leben ist viel weitreichender.

 

Wie du Meditation in deinen Alltag und dein Surf-Training integrierst

Ich habe dir bisher viele Vorteile und Gründe genannt, warum meditieren dein Leben und auch deine Surfsession bereichern wird. Jetzt geht es darum, wie du Meditation in dein Surf-Training integrierst.

Hierbei kannst du auf ganz unterschiedliche Art und Weise vorgehen und egal welche du für dich wählst, ich verspreche dir: es ist ganz einfach und lohnt sich!

 

Hilfreiche Tipps für deine Meditations-Routine

  • sorge für eine ruhige bzw. ungestörte Umgebung
  • gedimmtes Licht sorgt für eine angenehme Stimmung und wohlige Atmosphäre
  • trage bequeme Kleidung
  • nimm eine bequeme Position ein (sitzend oder liegend)
  • du kannst z.B. mit drei Minuten starten und dich langsam auf 10 Minuten hocharbeiten
  • finde eine regelmäßige Routine und eine gute Zeit, in der du am besten täglich meditieren kannst und dir Zeit dafür nimmst (plane diese Zeit ggf. fest in deinem Kalender ein)
  • idealerweise meditierst du täglich: jeden Tag 10 Minuten sind wesentlich besser als einmal im Monat 60 Minuten am Stück

 

Meditieren lernen mit geführten Meditationen

Geführte Meditationen können zu Beginn deiner ersten Meditationserfahrungen sehr hilfreich sein. Es gibt mittlerweile diverse geführte Meditationen als Video oder Podcast.

Hier kommen ein paar geführte Meditationen als Inspirationen:

Innere Ruhe (Mady Morrison)

Erkenne deine wahre Größe (Sarah Desai)

Mentale Stärke (Laura Malina Seiler)

Ride the Wave of Emotion

Blissful Deep Relaxation

 

Meditieren lernen mit Meditations-Apps

Eine weitere tolle Unterstützung für eine Meditations-Routine sind Apps. Sie nehmen dich an die Hand und führen dich Schritt für Schritt in die Grundlagen der Meditation ein. Ich selbst habe bisher nur mit Headspace gearbeitet. Es gibt aber noch viele weitere App die dich bei deiner Meditatiospraxis unterstützen können , probiere einfach ein paar aus und finde die schönste für dich heraus.

Weitere Meditations-App wären z.B:

7Mind

Calm

Meditieren für Fortgeschrittene – Meditationsmusik

Mittlerweile meditiere ich auch sehr gerne ohne eine geführte Anleitung. Als Unterstützung gibt es keine Stimme mehr, sondern nur noch eine passende Musik bzw. Frequenz dich mich bei meiner Meditationspraxis unterstützt.

Hier kommen ein paar meiner Favoriten:

WATER Koshi Wind Chimes Meditation (Youtube)

Bahar Yilmaz – Moonlight Ride Relaxation (Spotify)

Natural X – Spiritual Conquest (Spotify)

 

Meditieren für Fortgeschrittene – Stille

Ganz ohne Anleitung und Musik zu meditieren ist für die meisten Menschen die größte Herausforderung, daher würde ich dir diese Variante nicht für deinen Meditations-Einstieg empfehlen.

Aber es gibt hier kein richtig oder falsch. Finde für dich selbst heraus, welche Art von Meditation für dich der beste Einstieg ist.

Eine gute Möglichkeit ist, dich auf deinen Atem zu konzentrieren, denn der Atmen ist deine Brücke zum Hier und Jetzt.

Hier findest du eine kurze Anleitung und Tipps:

Einfache Zen-Atem-Meditation (Übung)

 

Surf Rituale – Meditiere vor dem Surfen

Du kannst Meditation aber nicht nur zu Hause praktizieren, sonder auch direkt am Strand kurz vor deiner Surfsession. Nimm dir das nächste mal ein paar Minuten Zeit bevor du ins Wasser gehst, schließe deine Augen, atme tief durch und nimm die Situation mit allen deinen Sinnen war.

Nutze diesen Moment, um dich mit dir selbst und dem Ozean zu verbinden.

Es ist außerdem eine schöne Art, um dem Meer Dankbarkeit und Respekt gegenüber zu bringen und dich auf die Magie des Surfens einzulassen.

 

Surfen als Meditation

Surfen ist für mich eine Art von aktiver Meditation.

Es sind die Augenblicke zwischen den Wellen, in denen ich gerne die Augen schließe und fühle, wie ich vom Wasser getragen werden. Ich verbinde mich mit dem Meer und spüre in mich hinein. Aber auch, wenn ich eine Welle reite und dieses überwältigende Gefühl dabei erlebe, ist es für mich Meditation.

Aktive Meditation, bei der ich ganz bei mir, ganz im Hier und Jetzt bin. Bei der ich mich von der Kraft des Wassers tragen lasse, in Interaktion mit Mutter Natur trete und pure Freude und Lebensenergie durch mich fließt.

Wenn du erst einmal den positiven Effekt von Meditation erlebt hast, wirst du ganz von alleine immer tiefer in das Thema Achtsamkeit eintauchen und weitere Meditationstechniken lernen bzw. ausprobieren wollen.

Es ist der Anfang einer wundervollen Reise.

Und jetzt bin ich gespannt von dir zu hören, ob du meditierst, in welcher Form und wie du es in Verbindung mit dem Surfen erlebst.

 

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4 Responses

  1. Hannah

    Liebe Sabine,
    schön geschrieben! Meditation hat in meinem Leben seit gut 2 Jahren Einlass gefunden und ist für mich ein Weg geworden mich vom Aussen zu befreien, mein Inneres zu erforschen und gelassener zu sein. Sie hilft mir im Alltag focussiert zu bleiben und in der Freizeit das Leben zu schätzen. Ganz basic. So konnte ich z. B. herausfinden was genau mich bei grösseren Wellen blockiert 😉 Das Universum ist riesengross und es ist wunderbar es zu betreten.

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    • Sabine

      Liebe Hannah, ich danke dir fürs teilen deiner Meditations-Erfahrungen und wie schön zu hören, dass es auch ein tolles und hilfreiches Tool beim Surfen war bzw. ist. Du hast es auch so schön beschrieben: Meditation ist eine Reise nach Innen.
      Ich wünsche dir weiterhin viel Freude beim Mindful Surfing 🙂

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  2. Stefan

    Klasse Beitrag. Ich habe das Meditieren auch für mich entdeckt. Es ist mittlerweile zu einer kleinen Oase im Alltag geworden, die ich nicht missen möchte. Ich nutze auch Headspace, das es übrigens seit kurzem auch in Deutsch gibt. Mir gefällt allerdings die englische Stimme etwas besser, bei der deutschen schlafe ich fast ein 🙂

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    • Sabine

      Lieber Stefan, Oase trifft es ganz gut 😉 Es ist für mich auch eine der schönsten Insel auf die ich mich immer wieder zurück ziehen kann und zu begreifen, dass sie immer da ist und ich nichts dafür brauche ist ziemlich klasse. Danke für den Tipp bzgl. Headspace, das ist bisher an mir vorbei gegangen. Ich korrigiere dann gleich mal den Artikel an der Stelle 🙂

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